Workshop: Ethik und Werte – Finden und Leben

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Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Das „Was“ oder „Wer“ ist aus der ganzheitlicher Sicht kaum zu beantworten. Wir wissen auf materieller Ebene, dass wir ein Mensch sind, bestehend aus Fleisch und Blut, denkend und fühlend. Aus spiritueller Sicht können wir vielleicht auch noch sagen, das wir ein manifestierter Teil der Schöpfung, des Ganzen sind. Aber das zeigt oder erklärt uns nicht, „was“ wir sind. Wir können uns der Frage nach dem was und wer wir sind nähern, wenn wir uns anschauen, wie wir sind. Denn wir spüren Vorlieben, Interessen, Werte und vieles mehr in uns. Auch wenn diese vielleicht erst einmal durch Prägungen und Grundannahmen entstanden sind.

Das „Wie“ offenbart uns, welche Werte und ethischen Grundsätze in uns schlummern – unabhängig von äußeren Prägungen. Durch diese Reflexion entdecken wir, was uns wirklich ausmacht, und können beginnen, authentisch und wertebasiert zu leben.

Workshop-Ziele:

  1. Deine Werte und ethischen Grundprinzipien klarer erkennen.
  2. Verstehen, wie Prägungen und Grundannahmen deine Sicht auf dich und die Welt beeinflussen.
  3. Werkzeuge an der Hand haben, um deine Werte im Alltag authentisch zu leben.

Teil 1: Das „Wie bin ich?“ – Der Weg zur Selbsterkenntnis

Warum das „Wie“ entscheidend ist

Das „Was“ und „Wer“ bleiben oft vage und schwer fassbar. Doch das „Wie“ – wie wir denken, fühlen, handeln – gibt uns klare Hinweise darauf, wer wir sind und welche Werte uns leiten.

Das „Wie“ als Brücke:

  • „Wie bin ich in Konflikten?“
  • „Wie gehe ich mit mir selbst um?“
  • „Wie reagiere ich auf Freude, Schmerz, Erfolg, Misserfolg?“

Durch das Beobachten dieser Muster erkennen wir, was uns wichtig ist – unsere Werte.

Reflexionsfrage:

  • Welche Situationen in deinem Leben haben dich besonders geprägt?
  • Was sagen deine Reaktionen über deine inneren Werte aus?

Prägungen und Grundannahmen

Unsere Werte entstehen oft aus äußeren Einflüssen wie Familie, Kultur und Gesellschaft. Doch nicht alle dieser Werte spiegeln unser wahres Inneres wider.

Reflexionsübung:

  • Welche Werte hast du „übernommen“?
  • Wo fühlst du, dass diese Werte nicht zu dir passen?
  • Zeichne ein Blatt in zwei Hälften.
  • Links: Schreibe Werte auf, die du von außen übernommen hast.
  • Rechts: Schreibe Werte auf, die sich authentisch und „richtig“ für dich anfühlen.

Reflexionsfrage:

  • Welche Werte möchtest du mehr in deinem Leben verankern?
  • Gibt es Werte, die du loslassen möchtest? Warum?

Teil 2: Ethik und Werte erkennen

Ethik bietet uns die Grundprinzipien für moralisches Verhalten, oft unabhängig von kulturellen, sozialen oder individuellen Werten. Wir ordnen so ein, was „richtig oder konstruktiv“ beziehungsweise „falsch oder destruktiv“ ist. Die Ethik erschafft damit einen übergeordneten Rahmen. Dabei sollte der einzelne die gleiche Relevanz haben, wie das System, in dem wir uns bewegen. Wie zum Beispiel die Familie, die Umfeld usw.

Werte füllen diesen ethischen Rahmen mit persönlichen und gemeinschaftlichen Inhalten. Sie spiegeln das wider, was für uns im Alltag wichtig ist. Woran wir unser Verhalten und unsere Entscheidungen ausrichten. 

Werte?

Werte sind wie ein innerer Kompass, der uns Orientierung gibt. Sie zeigen uns, was uns wichtig ist und wie wir unser Leben gestalten möchten.

Die Natur von Werten:

  • Werte sind keine starren Regeln, sondern dynamische Prinzipien.
  • Sie können / werden sich im Laufe unseres Lebens verändern oder vertiefen.

Übung: „Die Kernwerte-Übung“

  1. Schreibe alle Werte auf, die dir spontan einfallen (z. B. Ehrlichkeit, Respekt, Freiheit, Liebe).
  2. Wähle die fünf wichtigsten Werte aus.
  3. Schreibe für jeden Wert, warum er dir wichtig ist und wie er sich in deinem Leben zeigt.

Ethik?

Ethik geht über persönliche Werte hinaus. Sie beschreibt, wie wir in Beziehung zur Welt und zu anderen handeln – basierend auf moralischen Prinzipien.

Ethik als Ausdruck unserer Werte:

  • Wie ist deine Ethik beschaffen? Wie ist der übergeordnete Rahmen für deine Werte.
  • Was bedeutet es für dich, „ethisch“ zu leben, zu handeln?

Übung: „Die ethische Reflexion“

  • Denke an eine Situation, in der du eine schwierige Entscheidung treffen musstest.
  • Welche Werte haben warum deine Entscheidung beeinflusst?
  • Würdest du rückblickend etwas anders machen? Warum oder warum nicht? Hierbei geht es nicht darum, vergangene Entscheidungen zu kritisieren, dies dient als „Gedankenspiel der Bewusstwerdung“ deiner Ethik.

Teil 3: Werte und Ethik im Alltag leben

Authentisch handeln

Werte und Ethik sind nur dann wirksam, wenn wir sie bewusst leben. Das bedeutet, dass wir in unseren täglichen Entscheidungen und Handlungen darauf achten, unseren Prinzipien treu zu bleiben.

Werte als Orientierung:

  • Wie kannst du deine fünf Kernwerte in kleinen, täglichen Handlungen ausdrücken?
  • Beispiele: Ehrlichkeit – sich selbst gegenüber ehrlich sein; Respekt – achtsam mit anderen sprechen.

Übung: „Werte-Tagebuch“

  • Notiere auch, wo es dir schwerfiel, deine Werte zu leben, und was du daraus lernen kannst.
  • Notiere dir jeden Abend drei Situationen, in denen du deine Werte gelebt hast.

Der Umgang mit Wandel

Manchmal stehen unsere Werte im Konflikt miteinander (z. B. Freiheit vs. Sicherheit) und brauchen eine Überarbeitung (z.B. Veränderungen der Selbst- und Weltsicht beim Älterwerden).

Innere Konflikte als Wachstumschancen:

  • Konflikte sind ein Zeichen dafür, dass wir uns entwickeln oder dass sich unsere Lebenssituationen verändert.
  • Frage dich in solchen Momenten: „Welcher Wert ist mir hier wichtiger, und warum?“
  • Bzw. „Wie und warum muss / möchte ich meine Werte verändern?

Übung: „Der Werte-Dialog“

  • Werde dir bewusst, wie du dich verändert hast und wie sich das auf dein Werte auswirkt.
  • Schreibe einen inneren Dialog zwischen zwei Werten, die im Konflikt stehen (z. B. Freiheit und Sicherheit).

Teil 4: Abschluss und Integration

Die Essenz von Ethik und Werten

Am Ende geht es nicht nur darum, Werte zu definieren, sondern sie zu leben, zu ihnen zur werden… Wenn wir im Einklang mit unseren Werten handeln, spüren wir innere Klarheit und Frieden.

Abschlussimpuls:
„Ethik und Werte sind nicht etwas, das wir haben – sie sind etwas, das wir sind. Sie geben uns die Kraft, authentisch zu sein und die Welt um uns herum zu gestalten.“