Vom Festhalten zum Vertrauen – Die Balance zwischen Affirmationen und dem Fluss des Lebens

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In der heutigen Zeit sind Affirmationen weit verbreitet. Viele Menschen nutzen sie, um ihr Leben zu verbessern, ihre Gedankenmuster neu zu programmieren und sich auf positive Ziele auszurichten. Die Kraft von Affirmationen ist unbestritten, besonders auf neurologischer Ebene. Sie helfen, alte und begrenzte Glaubenssätze zu durchbrechen und neue, förderliche Denkmuster zu integrieren.

Doch was passiert, wenn wir uns zu sehr an Affirmationen und spezifische Ziele klammern? Laufen wir dann nicht Gefahr, den natürlichen Fluss des Lebens zu behindern und uns von der Essenz des Ganzen zu entfernen? Aus spiritueller Perspektive glaube ich, dass das Festhalten an einem bestimmten Willen ein Zeichen von mangelndem Vertrauen ist. Wenn wir aus Not, Angst oder auch aus Bequemlichkeit und Gier an unseren Willensmustern festhalten, erzeugen wir eine enge und egozentrierte Ausrichtung. Diese Ausrichtung könnte uns genau von dem entfernen, was wir in diesem Moment wirklich brauchen – nicht nur auf physischer, sondern vor allem auf tief spiritueller Ebene.

Die Illusion der Kontrolle

Es ist absolut menschlich, in Zeiten der Unsicherheit nach Kontrolle zu streben. Wenn das Leben uns vor Herausforderungen stellt, kann der Wunsch nach einem bestimmten Ergebnis eine Art Sicherheit bieten. Wir hoffen, dass wir durch festgelegte Affirmationen und zielgerichtetes Denken unser Leben in die gewünschte Richtung lenken können. Doch genau hier liegt eine potenzielle Falle: Indem wir uns auf spezifische Ergebnisse fixieren, engen wir unseren Fokus ein und verlieren den Blick für das größere Ganze. Wir sollten uns fragen, mit welchem Bewusstsein wir diese Ausrichtung erzeugen.

Das Leben, das Universum, die Essenz des Ganzen – wie auch immer du es nennst – ist eine sich ständig entfaltende Fülle. Diese Fülle ist geprägt von Liebe, Harmonie und einem tiefen Sinn, der sich uns oft erst im Nachhinein erschließt. Wenn wir uns jedoch an einzelne Bedürfnisse klammern, erzeugen wir möglicherweise eine Energie des Mangels und einen permanenten Zustand des „Wollens“. Diese Energie kann uns in das Gefühl der Bedürftigkeit und des Kontrollzwangs ziehen. Wir entfernen uns damit immer weiter von dem, was wir eigentlich suchen.

Vertrauen in den Fluss des Lebens

Statt uns an spezifische Ziele zu klammern, könnte es viel sinnvoller sein, eine generelle, positive Ausrichtung zu erarbeiten und darauf zu vertrauen, dass das Leben uns genau das bringt, was wir in jedem Moment brauchen. Das bedeutet nicht, dass wir aufhören sollten, Wünsche zu haben oder uns Ziele zu setzen, und vor allem nicht, dass wir unsere Grundannahmen nicht in Frage stellen und z. B. mit Affirmationen neue Glaubenssätze kreieren. Es bedeutet vielmehr, dass wir unsere Absichten mit einer Haltung der Akzeptanz, Gelassenheit und Offenheit verfolgen.

Wenn wir im Einklang mit dem Fluss des Lebens sind, wenn wir uns bewusst unserer ganz eigenen Anbindung und Liebe hingeben, dann ziehen wir automatisch genau das an, was wir wirklich brauchen. Es erfordert Mut, in dieses Vertrauen zu gehen – den Mut, Kontrolle loszulassen und sich dem Fluss des Lebens hinzugeben. Doch genau in dieser Hingabe liegt eine tiefe Freiheit und ein innerer Frieden.

Die Balance zwischen Ausrichtung und Hingabe

In einer ganzheitlichen spirituellen Lebensweise geht es darum, diese Balance zu finden: die Balance zwischen bewusster Ausrichtung und Hingabe, zwischen Wollen und Vertrauen. Wenn wir diese Balance leben, dann arbeiten wir nicht mehr gegen das Leben, sondern im Einklang mit ihm. Wir werden Teil des Flusses, lassen uns tragen und entdecken, dass uns genau das widerfährt, was wir wirklich brauchen – oft jenseits dessen, was wir uns vorher vorgestellt haben.

Das Leben ist eine ständige Bewegung, eine Entfaltung, die wir nicht vollständig kontrollieren können. Aber wenn wir uns darauf einlassen, wenn wir dem Leben vertrauen, dann erfahren wir eine tiefe Verbundenheit und Erfüllung, die uns zeigt, dass wir in jedem Moment genau dort sind, wo wir sein sollen.

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