Workshop Selbstwahrnehmung und Transzendenz

ws selbstwahrnehmung

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Selbstwahrnehmung ist der erste Schritt auf dem Weg zur inneren Freiheit und Selbstverwirklichung. Um zu erkennen, was wir wirklich sind, müssen wir begreifen, wie wir funktionieren und was wir glauben zu sein. Je klarer und wertungsfreier wir uns betrachten, desto eher verstehen wir unser Verhalten, unsere Muster und Prägungen.

Wenn wir uns verstehen, wenn wir unsere Prägungen begreifen und irrige Grundannahmen durchschauen, können wir immer mehr erkennen, was unsere wahre Natur ist. Das Begreifen und Transformieren unseres Egos, unserer menschlichen Prägungen und der Grundannahmen nennt sich Transzendenz. Wir können die Formen und Begrenzungen des Egos durchdringen, abbauen und bekommen eine größere und freiere Sicht auf das Dasein.

Workshop-Ziele

  • Vertiefung der Selbstwahrnehmung
  • Erkennen von Prägungen und Grundannahmen
  • Übungen zur Stärkung der inneren Wahrnehmung
  • Transformation durch Erkenntnis und Integration

Teil 1: Was ist Selbstwahrnehmung?

  • Definition von Selbstwahrnehmung: Selbstwahrnehmung bedeutet, bewusst auf die eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen zu achten. Sie hilft uns, uns besser zu verstehen und unsere inneren Mechanismen zu erkennen.
  • Unterschied zwischen Selbstwahrnehmung und Selbstbewusstsein: Selbstwahrnehmung ist die Fähigkeit, sich selbst neutral zu beobachten, während Selbstbewusstsein die Selbsteinschätzung und das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten umfasst.
  • Warum Selbstwahrnehmung essenziell für ein bewusstes Leben ist: Nur durch Selbstwahrnehmung können wir bewusste Entscheidungen treffen und alte Muster hinter uns lassen.

Reflexionsübung:

Setze dir ein tägliches Zeitfenster – etwa 10 bis 15 Minuten –, in dem du dich ungestört hinsetzen und schreiben kannst. Nimm dir dein Notizbuch oder eine digitale Plattform, die du bevorzugst. Beginne damit, alles aufzuschreiben, was dir in den Sinn kommt. Es gibt dabei kein richtig oder falsch. Schreibe frei und ohne Bewertung, egal ob deine Gedanken klar oder durcheinander sind. Lasse die Worte einfach fließen, ohne den Drang, sie zu ordnen oder zu korrigieren.Wichtig ist, dass du versuchst, deine inneren Zustände so neutral wie möglich zu beobachten. Notiere, was du fühlst, denkst oder erlebst, ohne zu urteilen oder Lösungen zu finden. Zum Beispiel könntest du schreiben: „Ich fühle mich heute etwas unruhig, und meine Gedanken springen von einem Thema zum nächsten.“ Oder: „Ich bemerke, dass ich heute wieder viel über XY nachdenke, und es fühlt sich belastend an.“ Es geht darum, achtsam zu sein und zu akzeptieren, was gerade in dir vorgeht. Alle Gefühle und Gedanken haben ein Recht da zu sein…Durch das regelmäßige Journaling wirst du mehr Bewusstsein für deine inneren Prozesse entwickeln und lernen, Muster in deinen Gedanken und Gefühlen zu erkennen. Mit der Zeit kann diese Übung dir helfen, deine innere Welt besser zu verstehen und mit mehr Klarheit und Gelassenheit auf dein Leben zu schauen.

Teil 2: Prägungen und Grundannahmen verstehen

Inhalte:

  • Wie unser Selbst- und Weltbild geformt wurde: Unsere Prägungen entstehen durch Erfahrungen, Erziehung und kulturelle Einflüsse. Sie beeinflussen unser Denken und Handeln.
  • Die Rolle von Erziehung, Kultur und Gesellschaft: Diese Faktoren formen unsere Grundannahmen über uns selbst und die Welt. Oft übernehmen wir unbewusst Werte und Normen, die nicht unseren eigenen entsprechen.
  • Erkennen von Glaubenssätzen und Mustern: Glaubenssätze sind tief verankerte Überzeugungen, die unser Verhalten steuern. Das Bewusstwerden und Verstehen dieser Sätze ist der erste Schritt zur Veränderung.

Übung:

  • Glaubenssatzanalyse: Nimm dir ein Blatt Papier und schreibe oben einen deiner Glaubenssatz auf, zum Beispiel „Ich muss immer perfekt sein.“ oder „Bin ich das wert?“ 

Analysiere, woher dieser Satz kommt und ob er deiner eigenen Sichtweise entspricht.

  • Erste Ebene – Ursprung analysieren: Frage dich: Wann habe ich diesen Satz das erste Mal gehört oder gefühlt? Wer oder was hat diesen Satz in mein Leben gebracht? War es eine spezifische Erfahrung, eine Bezugsperson (wie Eltern) oder ein kultureller Einfluss?
  • Zweite Ebene – Auswirkungen reflektieren: Wie beeinflusst dieser Glaubenssatz dein Denken, Fühlen und Handeln? Wie tief wirkt er in dir? In welchen Situationen blockiert er dich oder setzt dich unter Druck? Wie lange lebst du das schon?
  • Dritte Ebene – Realitätscheck: Ist dieser Glaubenssatz wahr? Gibt es Situationen, in denen er nicht zutrifft? Ist der Glaubenssatz wirklich real oder nur in dir? Wie würde dein Leben aussehen, wenn du ihn loslassen könntest?
  • Alternative Glaubenssätze formulieren: Schreibe mindestens drei positive und realistische Alternativen auf, z. B.: „Ich bin gut genug, so wie ich bin.“, „Fehler sind Gelegenheiten zum Lernen.“, oder „Perfektion ist keine Voraussetzung für Wertschätzung. / Perfektion beinhaltet keine Weiterentwicklung.“
  • Integration üben: Wiederhole die neuen Glaubenssätze regelmäßig laut oder schreibe sie täglich in dein Tagebuch / Notizbuch, um sie zu verinnerlichen.

Teil 3: Selbstwahrnehmung trainieren

Inhalte:

  • Ist Selbstwahrnehmung angeboren oder erlernbar? Selbstwahrnehmung ist in den meisten Menschen angelegt, sie kann aktiv kultiviert und geübt werden, ähnlich wie ein Muskel.
  • Die Rolle von Achtsamkeit und Reflexion: Achtsamkeit hilft uns, im Moment zu sein und unbewusste Muster aufzudecken. Reflexion ermöglicht es, Erkenntnisse zu gewinnen und Veränderungen einzuleiten.
  • Übungen zur Förderung der inneren Wahrnehmung: Regelmäßige Praxis stärkt die Verbindung zu unseren Gefühlen und Bedürfnissen.

Übungen:

  • Gefühle beschreiben: Beginne mit dem ersten Eindruck, den du spürst, zum Beispiel ein körperliches Empfinden wie Druck oder Enge. Beschreibe es so genau wie möglich, auch wenn du dir nicht sicher bist. Lass dir Zeit und bleibe geduldig.
  • Gedanken beobachten: Setze dich für 5 Minuten in Ruhe hin und beobachte deine Gedanken, ohne sie zu bewerten. Notiere dir anschließend, welche Themen immer wieder auftauchen.
  • Körperscan: Lege dich bequem hin und wandere mit deiner Aufmerksamkeit durch deinen Körper. Welche Empfindungen nimmst du wahr? Gibt es Bereiche, die sich angespannt oder entspannt anfühlen?
  • Spiegelübung: Schau dir für 2 Minuten in die Augen und beschreibe, was du siehst. Welche Gefühle kommen hoch? Was erfährst du dabei über dich, wie erlebst du dich?
  • Bewusste Atmung: Setze dich bequem hin und atme bewusst ein und aus. Zähle dabei bis vier beim Einatmen, halte den Atem für vier Zähler an und atme dann wieder für vier Zähler aus. Dies hilft, den Geist zu klären und dich auf den Moment zu konzentrieren.

Teil 4: Der Dialog mit anderen

Inhalte:

  • Warum der Austausch mit anderen unsere Selbstwahrnehmung vertieft: Im Dialog erkennen wir oft Aspekte an uns, die uns allein verborgen bleiben. Andere Menschen wirken wie ein Spiegel, der uns unsere Reaktionen und „Konturen“ zeigt. Durch ihre Reaktionen, Aussagen und Verhaltensweisen entdecken wir, welche Wirkung wir haben, wo unsere Grenzen liegen und wie wir strukturiert sind.
    • Spiegelung durch andere: Wenn jemand auf uns reagiert, können wir erkennen, welche unserer Handlungen oder Eigenschaften hervorgehoben werden. Dies gibt uns Hinweise darauf, wie wir auf andere wirken und welche Anteile in uns besonders stark sind.
    • Herausforderungen durch Unterschiede: Im Kontakt mit anderen begegnen wir oft unterschiedlichen Werten, Meinungen oder Verhaltensmustern. Diese Unterschiede zeigen uns, wo wir flexibel sind und wo wir uns klar abgrenzen müssen. Genauso zeigen die Unterschiede uns unser Wertungen… Sie laden uns ein, unsere Identität und Standpunkte bewusst zu reflektieren.
    • Gruppendynamik als Lernfeld: In Gruppen oder intensiven Beziehungen wird oft deutlich, welche Rolle wir einnehmen (z. B. Führer, Vermittler, Zurückhaltender). Dies gibt Einblick in unsere unbewussten Muster und Prägungen.
  • Kommunikationsstrategien ohne Vorwürfe: Klare und respektvolle Kommunikation ermöglicht es, schwierige Themen anzusprechen und Missverständnisse zu vermeiden.
  • Die Kunst, Gefühle klar und ehrlich zu beschreiben: Authentizität in der Kommunikation führt zu tieferen Verbindungen und einem besseren Selbstverständnis.

Übungen:

  • Dialogübung: Teile mit einer vertrauten Person ein Gefühl oder Muster, das du beobachtet hast. Bitte um Feedback, wie deine Beschreibung auf sie wirkt. Reflektiere danach, ob und wie sich deine Sichtweise verändert hat.
  • Feedback einholen: Frage eine nahestehende Person, wie sie dich wahrnimmt, und vergleiche ihre Wahrnehmung mit deinem eigenen Selbstbild.
  • Rollenspiele: Simuliere mit einer Person ein schwieriges Gespräch und reflektiere danach, welche Gefühle und Reaktionen bei dir hochkamen.

Abschluss und Integration

  • Selbstwahrnehmung ist eine lebenslange Reise: Selbstwahrnehmung ist kein Ziel, sondern ein Prozess, der uns immer tiefer zu uns selbst führt.
  • Tipps zur Integration in den Alltag: Routinen wie Tagebuchschreiben oder Achtsamkeitsübungen helfen, die Selbstwahrnehmung kontinuierlich zu stärken.
  • Reflexion: Was hat dir der Workshop gebracht?

Abschlussfrage:

Wie hat sich deine Selbstwahrnehmung während dieses Workshops verändert, und welche neuen Erkenntnisse möchtest du in dein Leben integrieren?